Ein anonymes Protokoll

 

 

 

"Hallo Frau Caldwell,

 

 

 

folgendes hat sich zugetragen. Am 02.Januar 2019 kamen die Polizei, gemeinsam mit der jungen Zivilbeamtin, zurück zum Schulgebäude. Sie zerstörten insgesamt vier Klassenzimmer sowie drei Verwaltungsbüros, samt der gesamten Unterlagen (incl der amtlichen Dokumentationen). Obwohl auch zwei Personen verletzt wurden, wollte die Gründerin der Schule, Frau Keita, keine Fotos oder Dokumentationen der Situation anfertigen lassen. Die Bilder, welche ich Ihnen zukommen lies, wurden von mit persönlich gemacht."

 

 

 

Was ist passiert?


 

Schilderung Ms. Caldwell

 

 

 

Am 05 April erhielt ich eine Email von Frau Keita, die Ihres Zeichens unter Anderem Gründerin der

 

Quartier Yattayah Schule ist. Sie ist mit Herrn Keita verheiratet und hat vier Kinder.

 

 

 

In Ihrer Email bat Sie um meine Hilfe. Folgerichtig bin ich persönlich dort hin gefahren. Ich habe mit vielen jungen Menschen und Eltern gesprochen, von denen viele auch Ihre Unterstützung anboten, da Sie die Hoffnungen und Möglichkeiten, welche eine Schulbildung darstellt, ebenfalls sehen konnten.

 

 

 

Ich persönlich habe zwei Konferenzen in der Schule abgehalten, welche beide sehr gut aufgenommen wurden. In diesen Konferenzen ging es hauptsächlich darum eine Integration ins Schulleben zu ermöglichen. Wir dürfen in diesem Kontext nicht vergessen, dass es zuvor absolut keine Schule, oder auch nur Möglichkeit zur Schulbildung, gab. Wir sprachen über die Möglichkeiten einen Schulbesuch zu finanzieren und auch über die dringend notwendige Mitarbeit der Eltern, um Ihren Kindern gute Noten, mit den entsprechenden Möglichkeiten die diese erfolge mit sich bringen, zu ermöglichen. Und eigentlich hatten wir das Gefühl, unsere Nachricht, dass die Mithilfe aller Eltern essentiell für den Erfolg unserer gemeinsamen Pläne ist, wäre von allen Eltern verstanden und angenommen worden.

 




 

Leider ist anzunehmen, dass Frau Keitas Ehemann die Schule, aus einem missgeleiteten Racheakt heraus, zerstören lies. Der Umstand, dass Frau Keita sich darauf fokussierte, eine Schule in die Region zu etablieren, um dort neue Möglichkeiten zu schaffen, anstatt Ihrer „klassischen Verpflichtungen“ als Hausfrau nachzukommen, empfand Ihr Ehemann als eine derartige Provokation, dass er der gesamten Region ein Stück Zukunft geraubt hat. Wohlgemerkt unter der Unterstützung der lokalen Obrigkeiten. Frau Keita wird in dieser Situation kaum eine Handhabe, gegenüber eines polizeilich gebilligten Racheakts, haben.

 


 

 

 

Die Menschen müssen dafür sorgen, dass die Rechte der Kinder respektiert werden, insbesondere der Mädchen, die noch weniger eine Stimme haben!